Mind Comedy

IMG_22240-webSeit ich mich erinnern kann, ist Lesen mir ebenso sehr Bedürfnis, wie Schreiben.
Und so lese ich, seit ich blogge, die Blogs anderer Menschen …
Einige davon finde ich spannend oder anrührend, manche sind mir regelrecht ans Herz gewachsen – und ich möchte sie Euch vorstellen.
Diesmal ist es zur Abwechslung ein Vlog.

„Huch!“, hab ich gedacht, als ich Leonard zum ersten Mal in einem seiner Videos gesehen habe: „Ist der jung!“ …
Und hab als Allererstes überlegt, ob man einen Menschen wie ihn nicht vor sich selbst und seinem Tun schützen müsste.
Er sitzt da und erzählt von seinem Leben mit einer bipolaren Störung, also dem, was man früher manisch-depressiv nannte, seiner Drogensucht, Aufenthalten in der Psychiatrie, dem Versuch, ohne Medikamente klarzukommen und dessen Scheitern.
Als ich mich entschieden habe, die Texte der Taucherin unter meinem Namen zu veröffentlichen, wusste ich, dass ich in diesem Leben kein Bewerbungsgespräch mehr würde führen müssen. Und kam mir trotzdem ziemlich wagemutig vor.
Er dagegen könnte durchaus eines Tages auf die lustige Idee kommen, zum Beispiel Finanzbuchhalter werden zu wollen. Dann wären Videos wie dieses aber echt mal hinderlich!
Und wie mögen seine LehrerInnen damit umgehen? Wie seine MitschülerInnen? Der wird ja auch mal älter … dann möchte er vielleicht nicht mehr, dass Menschen, die er gerade eben erst kennen lernt, schon so viel über ihn wissen …
Aber er macht das gut, finde ich. Er macht das richtig gut!
Authentisch und dabei sehr liebenswert. Berührend. Selbstironisch, witzig und stellenweise einfach zum Heulen.
Ich hätte es seinerzeit verlogen gefunden, auf meinem Blog psychisch kranke Menschen ermutigen zu wollen, sich zu ihrer Erkrankung zu bekennen, und dabei selbst anonym zu bleiben.
Leonard tut nichts anderes – nur ist seine Lage sehr viel weniger komfortabel, als meine: Mir konnte nicht mehr viel passieren.
Er dagegen macht sich angreifbar. Das ist aufrichtig und sehr mutig!
Wir sollten Menschen nicht daran hindern, aufrichtig und mutig zu sein. Das tut ihnen nicht gut.

Dieses ist das erste Video, das ich mir angeschaut habe. Es handelt davon, wie es sich anfühlt, wenn man einsehen muss, dass es ohne Medikamente nicht geht.

Bipolare Störung – Stimmung stabilisieren? Ich will gute Laune!

Mit Dank an Alice Wunder, der mich auf die Idee zu diesem Text gebracht hat.

2ND-PLANET-LEFT

Seit ich mich erinnern kann, ist Lesen mir ebenso sehr Bedürfnis, wie Schreiben.
Und so lese ich, seit ich blogge, die Blogs anderer Menschen …
Einige davon finde ich spannend oder anrührend, manche sind mir regelrecht ans Herz gewachsen – und ich möchte sie Euch vorstellen.
Diesmal:
2ND-PLANET-LEFT

Hier war es schon der Name, an dem ich meine helle Freude hatte. Im ersten Moment dachte ich, es ginge darum, dass noch ein zweiter Planet übrig sei und musste mir einen kleinen, übriggebliebenen Planeten vorstellen. Tatsächlich – und auch das gefällt mir sehr – ist er die Antwort auf die Frage „Wo kommst Du eigentlich her?“.
Von diesem Planeten irgendwie nicht … es muss ein anderer sein … womöglich der zwote von links …

Auf dem zweiten Planeten von links geht es um Hochsensibilität, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom) und Asperger. Vor allem wohl um Asperger. Über Autisten hatte ich gelernt, ihnen fehle jegliche Empathie. Hochsensible dagegen besäßen sie im Übermaß. Auf die Idee, dass ein einziger Mensch beides in sich vereinen könnte, wäre ich im Leben nicht gekommen. Den Blick teilen zu dürfen, den ein solcher Mensch auf die Welt hat, finde ich außerordentlich faszinierend!
Auf dem zweiten Planeten von links findet man wenig Erklärung und Ratgebertum, aber viel Alltag – auch das finde ich sehr sehr angenehm!
Und er ist voll von Bildern: Sowohl von fragilen bis verstörenden Zeichnungen, als auch von sehr schönen Makrofotographien.
Ich bin gerne dort.